Harri (Donnerstag, 20 Mai 2021 14:28)

Neben den anderen Quellen im Netz habe ich noch diese Quelle von Susanna Pavic gefunden, die Borderline auf eine etwas andere Weise erklärt. Sie ist Therapeutin und hat Erfahrung aus eigenen BL-Beziehungen und der Arbeit mit Klienten.

https://www.suzana-pavic.de/

Ich hatte weniger das Problem, dass ich auf die Idealisierung, die auch nicht so stark spürbar war, "hereingefallen" bin, bei mir war es eher die absolute Nähe vom ersten Augenblick an, die mich gefesselt hat. In manchen Quellen wird beschrieben, dass die BL-Betroffene Zugang zu ihrem Unterbewusstsein hat und deshalb direkt mit dem Unterbewusstsein des Partners kommunizieren kann, darunter konnte ich mir nie etwas vorstellen. Das habe ich jetzt verstanden, Susanna Pavic beschreibt sehr gut am Beispiel der Meditation, wie man sich öffnet und wie die BL-Person zum "Meditationsanker" wird, die so diesen Zustand immer wieder herstellen kann.

Harri (Mittwoch, 07 April 2021 14:35)

Auch von mir vielen Dank für die neue Rubrik Herr Fuchs.

Mir haben neben der Rubrik Warum/Verarbeitung und dem Austausch auf dieser Seite die Abhandlungen auf dem Blog von Dipl.-Psych. Werner Eberwein geholfen.
Im ersten Artikel ("Was ist Borderline") beschäftigt er sich grundlegend und aus meiner Sicht relativ ausgewogen mit dem Thema Borderline, nicht nur bezogen auf die ICD-10-Kriterien. Betrachtet und gut erklärt werden Borderline-Fähigkeiten, mangelnde Fähigkeiten, Spaltung und das Borderline-Erleben.
Mir hat dieser Artikel geholfen, ihr Verhalten mir gegenüber besser zu verstehen.
Vor allem hat dieser Artikel aber dazu geführt, dass ich Frieden in der Frage gefunden habe, warum ich mich in diese Frau so dermaßen verlieben konnte, dass ich die roten Flaggen gerne übersehen habe. Werner Eberwein schildert auch die Fähigkeiten einer betroffenen Person, einige Punkte kann ich absolut bestätigen (hohes Maß an Intensität, intensiver emotionaler Kontakt, hohes Maß an menschlichen Erlebensmöglichkeiten wie z.B. Experimentierfreude, Kreativität, Abenteuer, Sexualität). Kombiniert mit Dingen wie passendem Geschmack bei Musik, Sport und Essen (nicht gespiegelt, schon vorher vorhanden), sowie attraktivem Aussehen konnte ich nicht widerstehen, obwohl es ein paar rote Flaggen gab und ich von Anfang an das Gefühl hatte, auf einem Pulverfass zu sitzen. Dank diesem Artikel habe ich diesbezüglich Frieden gefunden...

https://werner-eberwein.de/was-ist-borderline/

Der zweite Artikel beschäftigt sich mit einer Borderline-Beziehung und ist für mich hilfreich zu akzeptieren, dass eine Beziehung nicht möglich ist, sobald die Borderline-Dynamik aktiviert ist. (Dummerweise kann er (der Partner) tun oder lassen was er will, die Borderline-Bombe wird auf jeden Fall explodieren).
Auch die schädigende Wirkung für den Partner ist sehr gut und plastisch beschrieben, ich habe es selbst so erlebt.

https://werner-eberwein.de/was-ist-eine-borderline-beziehung/

Tom (Freitag, 02 April 2021 10:43)

Vielen Dank Hr. Fuchs ! Dann werde ich gerne den Anfang machen.

Es wird oft die Meinung geäussert, man solle sich nicht mit den Störungen anderer beschäftigen und bei sich selber schauen und arbeiten. Dies ist natürlich im Grundsatz richtig, weil man den andern, insbesondere den (Ex-)BL-Partner niemals verändern kann.
Für meine Verarbeitung war und ist es aber immens wichtig, so viel wie möglich zu verstehen, was in dieser schrecklich-schönen, absurden Beziehung abgelaufen ist, im Bewusstsein, dass in der BL-Welt keine ethischen, moralischen und logischen Regeln gelten.
Was mir generell aufgefallen ist, dass man oft Narzissmus und Borderline in einen Topf schmeisst und meist sind die "bösen Narzissten" Männer und die "armen Borderliner" Frauen. Inzwischen bin ich überzeugt, dass jeder Cluster-B gestörte Mensch mehr oder weniger Anteile von allen Cluster-B-Störungen hat. Die Borderlinerinnen sind klar in der Mehrzahl, haben aber alle einen grossen Anteil Narzissmus und weniger Anteile der restlichen Cluster-B-Eigenschaften. Während die Männer mehr Narzissmus und weniger BL- und andere Anteile haben.
Ist mir schon klar, letztlich ist es egal, wer von was wieviele Anteile hat, doch wie gesagt, es hat mir sehr geholfen, zu lesen, dass es noch andere gibt, die so ziemlich genau dasselbe durchgemacht haben und dass diese Störung doch ziemlich gut erforscht ist, dies obschon keine BLerin gleich ist wie die andere.

Wenn ich auch nur eins dieser Bücher vorher gelesen hätte oder bei Hr. Fuchs gelandet wäre, niemals wäre ich diese Beziehung eingegangen.
Ich bin sie aber eingegangen und ich habe definitiv grosse Wunden, die verdammt langsam heilen. Mehr Wissen und Verstehen hilft mir dabei. Neben dieser Seite von Hr. Fuchs möchte ich die von Borderlinezone, Grenzwandler und John Passion hervorheben.

http://www.borderlinezone.org/bord/bord1/bord1.html
http://www.grenzwandler.org
https://toxische-beziehungen.de/ueber-diese-webseite

Weiter alle Bücher von Manuela Rösel, Sonja Szomoru und Suzana Pavic und die Klassiker "Ich hasse die-verlass mich nicht" und "Schluss mit dem Eiertanz" sowie das eben auf Deutsch übersetzte "Mach dich frei von Borderlinern und Narzissten-Beende das Drama und gestalte deine Zukunft selbst" von Dr. Margalis Fjelstad.

Letztlich ist die Essenz dieser Bücher und Seiten ähnlich bis gleich. Alle die eine Beziehung mit einem Borderliner erlebt und überlebt haben, sind nicht mehr die gleichen, die sie mal waren. Es bleibt zu hoffen, dass wir alle die Kraft haben, uns selber weiter zu entwickeln, das Beste aus uns selbst zu gestalten und letztlich das Leiden einen Sinn gehabt hat.
Natürlich leiden auch die Borderliner selber, doch haben auch sie nicht das Recht, andere seelisch zu missbrauchen. Und das tun sie, egal ob bewusst oder unbewusst.
Jeder muss Verantwortung für sein Handeln übernehmen, auch Borderliner.

Alles Gute euch allen !