Meine Beziehung (Es ist zwar vorbei und mir geht es gut, aber dennoch erinnere ich unter dieser Rubrik an Zeiten, die mich schwer daran zweifeln ließen, dass ich jemals heilen würde. Unten stehende Erfahrungen verfasste ich in der Zeit nach der Trennung und sie spiegeln die Emotionen wider, die mich damals beinahe überrannten. Aufgrund der Authentizität habe ich keine Änderung an Zeitformen und Grammatik vorgenommen)

Er: "Glaubst Du an so etwas wie Liebe?"

Sie: "Ja, seitdem ich Dich kenne schon"

Er: " Ich fühle eine ganz tiefe Zuneigung zu Dir.....so etwas habe ich seit langem nicht erlebt"

Sie "Es geht mir genauso...bei Dir fühle ich mich so wohl wie noch nie...ich fühle mich so sicher und wohl bei Dir, ich liebe Dich"

 

Es war wie im Traum...was ein paar Wochen später folgte war wie im Albtraum

 

Meine Beziehung lief etwa fünf Monate und hinterließ emotionale Wunden, wie ich sie noch nie erlebte..

 

Es ist immer noch wie "es kann doch gar nicht wahr sein", vielleicht ist es auch gar nicht wichtig alles zu verstehen, sondern hinzunehmen, dass nicht alles für einen erklärbar ist, und bei der Verarbeitung. so hilfreicher.

 

Verarbeitung:

 

Ich bin noch mitten in der Verarbeitung und mir hilft es irgendwie, dass ich sehe, dass ich von Anfang an keine Chance hatte. Ich war auch nicht verantwortlich für ihre innere Zerrissenheit und ihre seelischen Trümmer. Ihre letzten Worte waren "ich will allein sein"....das war der vermutlich einzige wahre Satz in unserer Beziehung und zeigte ihr wahres Gesicht. Ich habe mich entschieden die Situation so hinzunehmen wie sie ist. Ohne bis ins Detail zu grübeln woran es lag und hättet man es nicht besser machen können. Klar kommen ständig Gedanken und Erinnerungen und befördern meine Stimmung in den Keller. Es schmerzt auch täglich und immer wieder werde Bilder in meinem Kopf mit aktuellen Situation verbunden und verglichen. Auch treten "warum" und "hätte" und "wäre" Fragen auf, aber sich darauf einzulassen führt zu noch mehr Schmerz. Ich bekomme es nicht immer hin, aber es hilft mir für mich zu sehen, dass ich nicht verantwortlich bin für das Scheitern dieser Beziehung und dass ich Verantwortung für mein Handeln in der Beziehung und überhaupt übernehme, so wie ich es auch von meiner Ex erwarten hätte können.

Dass sie unter einem Trauma leidet, dafür kann sie nichts und ist auch nicht dafür verantwortlich. Aber sie hat Verantwortung gegenüber ihrem Handeln und wie sie andere Menschen behandelt.

Und vielleicht entstehen jetzt Fragen wie "Wenn es so schlimm war, warum hast du das dann mitgemacht"? Ganz einfach.

Indem ich mich dem anderen geöffnet habe und ihm meine inneren Werte und mein Vertrauen geschenkt habe, gab ich ihm das Werkzeug mich bzw. meine Seele zu verletzen. So ist das, wenn man sein Herz an jemanden verschenkt und ihn bittet, dass er pfleglich und liebevoll damit umgehen möchte.

Dass er es in tausend Stücke zerreißt, hat niemand voraussehen können. Überhaupt bin ich immer wieder erstaunt, wenn ich lese, dass man anhand des Verhaltens erkennen hätte müssen, dass was nicht stimmt und sich rechtzeitig trennen hätte können. Da denke ich mir...super! ein Hellseher! Dann brauch sich derjenige, der so etwas sagt nur mal vorstellen, wie es ist, wenn ihn seine Frau/Mann von heute auf morgen verlässt. Einfach so. Ohne Erklärung. Ohne Gefühl. Nur der Fakt des VerlassenWerdens. Das kann er nämlich nicht. Und genauso unvorstellbar ist es für die Ex Partner eines pg Menschen.

Auch der Einwand, dass man "jederzeit hätte gehen können" ist nicht passend meiner Ansicht, denn wenn Du ehrlich verliebt bist, dann erträgst du das Leid, ohne an die Auswirkungen zu denken. Die traumatischen Folgen holen Dich irgendwann ein.

 

Eine zentrale Rolle spielt die ANGST.

Meine Ex Partnerin hatte permanent Angst. Angst vor irgendetwas, was sie in mir sah. Oder vielleicht auf mich projizierte. Aber nicht real war.

 

Es ist mittlerweile so, dass ich berufliche Dinge mitbekomme, da wir Arbeitskollegen sind. Es ist unfassbar....früher hat sie nie Zeit gehabt, und musste immer schnell  bei sich zu Hause sein. Und hatte dann, wie oben gesagt, keine Zeit für mich. Und nun hat sie Zeit für alles mögliche.....es ist alles so umgekehrt...

Ich glaube auch das ist eine Erkenntnis....Alles was sie sagte in unserer Beziehung meine sie gegenteilig....Es war alles nicht echt.

 

 

Wenn innerhalb von wenigen Tagen die Stimme, die zuvor so zärtlich mit Dir sprach, plötzlich verschwindet, wenn Die Augen, die dich bislang anschauten und in denen Du Dein Glück sahst, Dich keines Blickes mehr würdigen, dann fragst Du dich, was gerade falsch läuft.Das Weggestoßen werden ohne zu wissen was gerade in dem Partner vorgeht oder was der Grund für das Verhalten ist, erzeugt Leiden.Sie tat es einfach. Zack. Ohne Rücksicht. Das erzeugt Wut und Schmerz.Die Projektion von jemanden oder von Erlebnissen folgte, so dass sie in mir alles Schlechte sah, was ihr widerfuhr. Immer und immer wieder projizierte sie ihre Ängste und ihre innere Zerrissenheit auf mich, so dass sie versuchte mich zu bestrafen. Sie hatte vorher herausgefunden, was mich am meisten schmerzt, nämlich Nichtbeachtung. Zu wissen, wo die Schwachstellen von mir liegen, das hat sie schnell herausgefunden, weil wir darüber sprachen und ich mich ihr öffnete.

 

 

Erster Monat:

 

Ich lernte sie auf Arbeit kennen. Nach kurzer Zeit gab sie mir ihre Telefonnummer und wir schreiben uns regelmäßig. Wir verabredeten uns in den Mittagspausen und trafen uns nach der Arbeit. In den Gesprächen entstand rasch ein vertrautes Gefühl bei mir und ich fasste ziemlich schnell Vertrauen und Sympathie. Wir unterhielten uns über ihre Vorlieben, was sie  so macht und was sie vorhat. Nach ein paar Wochen gingen wir abends zusammen aus und küssten uns. Wir kamen zusammen und dass wir Arbeitskollegen waren störte uns nicht. Ihr schien es jedoch ein wenig mehr auszumachen als mir. 

Es war für mich ein unbeschreibliches Gefühl. Ich hatte mich in diese Frau verliebt und nun war ich mit ihr zusammen.

In der Folgezeit erzählte sie mir, dass sie Kinder hat und 2 mal verheiratet war und 2 mal geschieden. Die letzte Scheidung lief noch. die sagte weiter, dass sie bisher immer eine Mauer um sich herum gebaut hat, wenn ihr jemand zu nahe kam und dass sie damit schon viele "weiße Ritter" vertreiben hätte. Sie sei keine einfache Frau, aber bei mir ist das anders und sie weiß, dass es "dumm" ist. Im Nachhinein lassen sich diese Äußerungen im Zusammenhang mit den Symptomen einer Borderline Störung sehen, denn hier kommt das Nähe-Distanz Problem zum Vorschein und das Nicht Übernehmen von Verantwortung für eine Beziehung, weil sie vorher "warnt", dass es nicht leicht mit ihr wird.

Dennoch war das alles für mich kein Problem, denn ich hatte mich verliebt und stand zu ihr und wollte sie so, wie sie war.

Nach einigen Dates sagte sie, dass sie mir so nah wie nur möglich sein möchte und dass sie mit mir schlafen möchte. Ich fand es ziemlich direkt und schnell, aber ich dachte okay, wenn man verliebt ist, ist es doch schön. Später kann man es immer noch langsamer angehen lassen. Ehrlich gesagt war ich irgendwie benebelt vor Verliebtheit.

Wir sprachen über unseren inneren Gefühle und was uns bewegt und was wir füreinander empfanden.

Auch sprachen wir über vergangenen Beziehungen und wodurch wir verletzt wurden und was uns widerfahren ist. Sie sagte , dass sie sich nie so verletzend verhalten würde und sagte dass es ihr leid tue was mir widerfahren ist.

Dieser Austausch führte dazu, dass ich mich komplett öffnete und ihr meine tiefsten innersten Gefühle offenbarte und ich keine Scheu hatte, ihr mein Vertrauen zu schenken.

Sie sagte in dieser Zeit das erste mal "ich liebe dich" und dass sie sich noch nie so wohl gefühlt hätte wie mit mir. Sie hätte ein Geborgenheits-Gefühl, was sie noch nicht so erlebt habe.

Diese Worte rührten mich sehr, weil ich es ebenso empfand.

Wir unternahmen viel zusammen und sie stellte mich ihren Bekannten und Freunden vor. Außerdem stellte sie mich ihren Kindern vor und  ich übernachtete bei ihr des Öfteren.

Es fühlte sich alles so leicht und unbeschwert an.

Ich glaubte jemanden getroffen zu haben, der mich so liebt wie ich bin und der mich versteht.

Sie sagte immer wieder, dass ich etwas ganz besonderes sei und sie noch nie so jemanden getroffen hätte.

Ja, ich dachte, ich wäre angekommen....bei einer Frau, die ich in mein Herz geschlossen hatte.

Dass es alles so schnell ging merkte ich zwar schon. Jedoch dachte ich, dass es in der Anfangsphase normal ist und sich irgendwann einpendeln wird. 

Sie sagte zwar, dass sie Stress hat auf Arbeit, Stress mit Ex bei den Übergaben, Stress wegen Scheidung und Stress wegen dem Haus, aber es war alles nicht schlimm in ihren Augen. Ich sagte, dass ich für sie da bin und sie sich stets auf mich verlassen kann. 

Kurzum: In dieser Zeit wurde ich von meinen positiven Emotionen nur so überrollt. Ich konnte mein Glück kaum fassen und war einfach nur verliebt.

 

Zweiter Monat:

 

Wir schrieben viele Nachrichten und ich besuchte sie immer öfter. Irgendwann fragte sie, ob ich nicht länger bleiben wolle, in der Woche ein paar Tage. Darüber war ich froh, denn das war für mich ein nächster Schritt. Bei ihr und den Kindern für länger zu sein bedeutete für mich, dass sie mich in ihr Leben integrieren möchte und mich an ihrem Leben teilhaben lassen möchte. Ich verstand, dass sie ihr zu Haus nicht so verlassen konnte wie ich wegen der Kinder. Ich sagte, dass ich gerne bei ihr bleiben würde für länger.

Als ich bei ihr blieb ging es eine ganze Zeit gut.

Allerdings wurde sie immer mehr gestresster, was sie auf die Arbeit und auf die Situation mit ihrem Ex zurückführte. Ihr Ex soll sie bei den Übergaben stets bedroht und beleidigt haben.

Eines Tages bekam ihr Ex mit, dass sie einen neuen Freund (mich) hat und fuhr zu ihr als ich nicht da war.

Diese Situation war schlimm, denn er bedrohte meine Ex, so dass Polizei und Anwalt eingeschaltet wurden.

Ab diesem Zeitpunkt waren die freundlichen Kinder immer aggressiv mir gegenüber wenn sie von der Übergabe zurück kamen. Sie waren traumatisiert.

Es muss noch viel mehr passiert sein, dass die Kinder sich während der Zeit der Beziehung so aggressiv und auffällig verhielten, aber dazu nicht mehr an dieser Stelle.

Meine Ex wurde zunehmend zurückhaltender mir gegenüber.

Nachdem ich eine Woche krank war und bei mir übernachtete, war sie wie ein anderer Mensch.

keine Zuneigung, keine Wärme.

Sie schob alles auf den Stress und den Ärger mit ihrem Ex, mit dem Haus und die Arbeit.

 

Dritter Monat:

 

Es wurde immer kälter in der Beziehung. Ihr Verhalten verletzte mich zunehmends.

Sie meinte nur, dass ich mein Herz abhärten müsse, weil sie es nicht ab kann wenn ich traurig bin und so schnell gekränkt bin.

Ich sagte zu ihr, dass es ein Kreislauf ist, weil sie mich mit ihrem Verhalten traurig macht, ich dann traurig und verletzt bin und sie deshalb wiederum traurig ist.

Da stimmt irgendwas nicht. Sie sagte, dass sie es ja weiß und es ändern will. Aber sie tat es nicht. Stattdessen sah ihr Verhalten so aus, dass sie mich in der Öffentlichkeit ignorierte und an mir vorbei ging. Als wären wir fremde Menschen. Keine Anzeichen einer Partnerschaft, kein liebes Wort, keine Vertrautheit, kein Miteinander...sie machte ihr Ding und würdigte mich keines Blickes. Ich verstand es alles nicht. Auf Nachfrage was los sei reagierte sie aggressiv oder ausweichend oder weinte. Sie sagte es sei der ganze Stress und das sie das alles fertig macht.. Jeder will was von ihr, alle zerren an ihr herum. Und sie hat keine Zeit für sich. Ich sagte, wenn es ihr irgendwie hilft wenn ich mich zurückziehe dann mache ich das, aber das wollte sie nicht. Sie sagte wenn ich weg bin schmerzt es sie. Als ich sagte, dass ich aber das Gefühl habe, dass sie an mir vorbei geht und durch mich durchguckt, obwohl wir zusammen wohnen und sogar in einem Bett schlafen, meinte sie, dass sie es weiß und sie das ändern will. Doch sie änderte ihr Verhalten nicht. Ich hoffte und glaubte, dass es nur eine Phase sei und fand mich irgendwie damit ab. Es schmerzte täglich und riss mein Herz immer weiter auseinander. Ich konnte mich auch nicht mit dem Gedanken anfreunden sie zu verlassen. Sie weinte oft und war depressiv, so das ich irrtümlicherweise dachte, wenn ich ihr Arbeit abnehme, reduziert sich der Stress und sie kommt zur Ruhe und nähert sich mir an. Das typische Nähe-Distanz-Problem wurde deutlich. Wieder ein Symptom bei Borderline. Ich dachte sie hätte Bindungsangst, weil ihr Verhalten darauf schließen ließ. Darauf angesprochen verneinte sie alles, obwohl sie es selbst mal zu mir sagte und ein Buch über Bindungsangst im Zimmer stehen hat. So ging es weiter im dritten Monat. Von Zärtlichkeiten, von Zuneigung, von Intimitäten und von Vertrautheit war keine Spur mehr.

 

Vierter Monat:

 

Ihr Verhalten wurde immer aggressiver. Es fand immer weniger Kommunikation statt. Ich hatte stets das Gefühl gehetzt zu sein. Ich stand immer unter Strom. Vielleicht aus Angst etwas "falsch" zu machen oder nicht für sie da sein zu können. Sie interessierte sich nicht für mich und meine Belange. Keine Nachfragen, keine Fragen, keine Aufmerksamkeit, keine Zuneigung, keine Zärtlichkeit, kein Vertrauen, kein Gefühl, keine Emotionen. Sie entschuldigte sich für ihr Verhalten und sagte sie sieht es und will es ändern. Keine Änderung.. Alles leere versprechen. Wenn wir zusammen bei einer Feier waren ignorierte sie mich. Als ich sie ansprach war es so als ob ich ihr etwas böses wollte und sie gab kurze Antworten und ging weg. Mit anderen redete sie ganz normal. Ohnehin kam es mir vor als dachte sie, dass ich ihr Zeit wegnehme. Sie sagte mal zu mir, dass sie keine Zeit hat, weil sie Kinder hat und ein Haus. Das war ein ziemlich heftiger Vorwurf an mich, obwohl ich es nicht verstand wie man mir so etwas vorwerfen kann. Ich sagte, dass ich ihr doch keine Zeit wegnehmen möchte. Das war vermutlich ein Hinweis wie es ihr ergangen ist in der Kindheit. Keine Liebe und Zeit und Zuneigung von den Eltern.  Zur Aussprache kam es nie, weil sie immer unterwegs war oder zu Hause beschäftigt. Ich habe es nie verstanden und verstehe es auch heute nicht wie man zusammenleben kann und nicht miteinander reden kann. Kommunikation ging gegen null.

 

Fünfter Monat:

 

Meine Schmerzgrenze war längst überschritten. Es fühlte sich so falsch an alles, aber der Trennungsschmerz schien größer. Jeder Tag bei ihr war schmerzhaft. Keine Kommunikation. Nur noch funktionieren. Ich bemühte mich um ihre Aufmerksamkeit. Wie eine Motte, die nur ans Licht will. Es ging mir lediglich um ein kleines bisschen Aufmerksamkeit.  Ich war traurig und tief verletzt. Die Wochen der Kälte und des Schweigens hatten und haben tiefe Wunden hinterlassen. Die Nächte wurden unerträglich. Ich weiß nicht wie viele Tränen an meinen Wangen herunterliefen. Ich hatte keine Kontrolle über sie. Es blieb nichts von der Aufrichtigkeit von der sie einst sprach, nichts von dem Versprechen ihr Verhalten zu ändern, nichts von der Zuneigung, nichts von dem Gesagten.

 

Eines Tages sagte ich zu ihr, dass ich zu mir nach Hause fahre und nachdenken möchte über alles. Daraufhin machte sie Schluss. Zack! Sie sagte sie habe das Gefühl, dass ich mich zu sehr um mein EGO kümmere als für sie da zu sein. Ich wusste, dass es nicht so war. In den letzten Wochen und Monaten habe ich alles für diese Frau getan und versucht ihr alles erdenkliche abzunehmen. Dass sie das sagt war klar, denn sie kann sich nicht eingestehen, dass sie sch...e gebaut hat oder womöglich zugeben, dass sie eine Störung hat. Dieses Thema Persönlichkeitsstörung kam nie zur Sprache und sie sagte mir nie was sie wirklich berührt oder bewegt. Kein Vertrauen. Sie wollte immer in der Öffentlichkeit gut dastehen und sich bloß nichts anmerken lassen, dass mit ihr etwas nicht stimmt.

Ich holte ein paar Tage später meine Sachen und verschwand.

 

Die Zeit danach...

 

Es schmerzt unentwegt. Ich weine nicht mehr so oft, nur manchmal, wenn es irgendwie hochkommt. Klar habe ich Verletzungen davon getragen und alte Wunden, die noch nicht verarbeitet sind verschmelzen zu einem großen Seelenschmerz. Diesen gilt es nun aufzuarbeiten und die Trümmer nach und nach zu beseitigen und meine Seele zu heilen. Risse und Stiche zu versorgen und zu heilen, darum geht es jetzt....

 

Im Moment fühle ich nur Schmerz, Wut und Hass...allerdings auch Trauer und den Willen das hinter mir zu lassen....

Vom Kopf her soll es mir egal sein....so jemand ist es einfach nicht wert, dass man seine Lebenszeit damit vergeudet um jemanden zu trauern, der einen mit seinem Verhalten so sehr verletzt....

 

Es ist mittlerweile 3 Monate her, aber es tut immer noch sauweh.....die Zeit vergeht.....okay...Abstand gewinnen klappt nicht so ganz.....Erinnerungen pflastern meinen Alltag....Flashbacks wiederholen sich minütlich...

 

13. 10.2015

Nun ist es über 3 Monate her seit der Trennung und trotzdem verfolgen mich permanent die Gedanken an meine Ex. Es fühlt sich so an, als sei mein Gehirn ständig auf der Suche nach Erinnerungen und Bildern oder irgendwelchen Situationen aus der Beziehung. Es ist auf der Suche nach den kleinsten Anhaltspunkten um diese dann mit den jeweiligen Erlebnissen verbinden zu können., welche dann das Gefühl eines Schmerzes in mir auslöst. Es nervt mich.

Wenn ich zurückdenke, was ich versuche zu vermeiden, aber es klappt nicht, dann fallen mir detailliert Situationen ein, wie was passiert ist.

 

Beispielseise das Thema Nachtruhe.

Meine Ex schlief fast nie mit mir in einem Bett. Sie schlief in einem anderen Zimmer bei ihren Kindern. Ich fand es zunächst okay, weil die Kinder ohne ihre Mutter nicht einschliefen. Irgendwie fühlte es sich trotzdem komisch an...so als wäre sie froh, dass sie nicht bei mir schlafen "musste"....

Wenn die Kinder mal nicht da waren schliefen wir in einem Doppelbett.

Sie drehte sich mit dem Rücken zu mir und mehr als ein "Gute Nacht" war nicht. Diesen Schmerz vergesse ich wohl nie.

Keine Berührung, keine Worte, keine Zuneigung. Kälte und Abweisung. Am nächsten Morgen dann stand sie auf und sieht, dass ich auch wach bin. Kein Wort. Keine Kommunikation. Sie steht auf und geht aus dem Zimmer. So wie sie es häufig tat, wenn ich dazu kam. Kein Reden, keine Aufmerksamkeit, sondern absolutes Verweigern jeglicher Kommunikation. Wenn ich sie ansprach hatte sie keine Zeit oder rannte hektisch umher und hatte immer etwas zu erledigen...IMMER!

Wenn ich sie darauf ansprach oder mit ihr sprechen wollte hatte sie entweder keine Zeit oder reagierte aggressiv. Aber am schlimmsten war, dass sie nicht mehr mit mir sprach und mich ignorierte und das auch öffentlich so zeigte...

Von einem Tag auf den anderen nur mit der Erklärung zu viel Stress zu haben den Kontakt einstellen ist für mich nach wie vor unbegreiflich.

Irgendwie ist alles unbegreiflich...Alle Versprechen das eigene Verhalten zu ändern, weil sie weiß, dass sie sich so verletzend verhält wurden nicht gehalten.

Im Moment fühle ich nur Wut, sogar Hass, Schmerz und Trauer.

 

14.10.2015

Heute ist ein Scheiß-Tag....wie jeder Tag seit einigen Monaten....es ist keine Beruhigung oder ein Glätten meiner inneren Wogen in Sicht. Es sind keine Wogen mehr sondern Wellen....

Ich schlafe durch schon immer seit der Trennung...Jedoch überfallen mich häufig Alpträume, am Ende wache ich auf und erschrecke mich...und woran denke ich? An meine Ex....Ich möchte das nicht mehr. Dennoch ist es so, als ob ich mich darüber freue, wenn ich etwas sehe oder höre, was mein Gehirn nicht mit meiner Ex oder der Ex Beziehung in Verbindung bringt....Das macht mich alles wuschig und irritiert mich irgendwie schon sehr...

 

 

15.10.2015

Es reicht wenn ich nur ihren Namen lese oder sehe....dann überkommt mich eine heftige Wut und eine Art Hassgefühl. Es schmerzt zugleich so sehr, weil auf einmal alle möglichen Erinnerungen und Bilder sich in meinem Kopf vereinen und ein Gefühlschaos verursachen.

Die ständigen tausenden Fragen schwirren wieder im  Kopf herum und es ärgert mich, dass ich mir Gedanken mache und es mir so weh tut und ihr nicht.

 

19.10.2015

 

Es ist ein Witz. meine EX ist von Beruf Psychologin und berät Menschen, die in schwierigen Situationen stecken und bekommt ihre eigene Störung nicht in den Griff, bzw. lässt sich nicht helfen und sorgt mit ihrem verhalten für verstörte Seelen!!! Es ist unfassbar!

 

20.10.2015

 

Ich verspüre immer mehr Wut und Unverständnis....aber auch habe ich das Gefühl mich da so hineinzusteigern, was nicht gut ist. WER ist so eine Person, die so etwas tut überhaupt?? In meinen Augen ist so jemand es nicht wert sich mit ihm auseinanderzusetzen und ihm Aufmerksamkeit zu schenken in Form von Gedanken...und damit etwas sehr wertvolles----Zeit und Emotionen!

NEIN, und auch wenn mich alles ---- jeder Grashalm, jede Wahrnehmung, jedes noch so neutrales Erlebnis ----- an sie erinnert geht es mich nichts mehr an.

In dem Moment reißen Wunden auf und es ist ein furchtbarer Schmerz. Aber es ist okay. die Selbstheilungskräfte sind am Werk. Soll sie ihren Schei. machen und so tun als ob sie so toll wäre. Im inneren ist sie eine zerstörte Person, was traurig ist und worüber ich mich nicht freue. Aber ich kann nicht sagen, dass es mir leid tut, denn wie sie mit diesem sie ganz allein betreffenden Schmerz oder sonstwas umgeht.....das ist das...-----die Art des Umgangs---- was mich so unendlich wütend macht und ich nicht vergeben kann.    

 

ABER dann.... für einen kurzen Moment stehe ich über dem ganzen Trennungsschmerz und auch sie ist mir schei.egal..... , doch dann überkommt mich gleich wieder ein Gefühl der Wut und einer tiefen Abneigung, verbunden mit der Frage wie man so etwas mit einem anderen Menschen machen kann.....es geht nicht darum, warum man es so lange ausgehalten hat oder wenn es doch so schlimm war, warum man nicht sofort gesagt hat HALT oder ähnliche in die Richtung gehende Fragen......

Und auch kann ich es derzeit überhaupt nicht verstehen wenn jemand sagt, dass er durch eine Beziehung mit einem pg Menschen innerlich so viel über sich erfahren hat oder gewachsen ist oder dem anderen sogar dankbar ist für die Erfahrung und Beziehung....

Das würde ja bedeuten, dass diejenigen, die keine solche Beziehung hinter sich haben nicht gewachsen oder nichts über sich erfahren....und selbst wenn es stimmen sollte....würde ich mir den Zeitpunkt des Erkennens und des Lernens über mich gerne selbst aussuchen und benötige dafür diese unbeschreiblich verletzenden Umstände nicht!

RACHE? Klar denke ich daran, aber diese Person ist es einfach nicht wert! BELEIDIGUNGEN? _Ja, aber diese Person ist es einfach nicht wert !

 

22.10.2015

 

NIEMAND hat das Recht, eines anderen Herzen zu verletzen oder seinen Seelenfrieden anzugreifen. Erst recht nicht, wenn dieser jemand für den anderen da ist und ihm in schwierigen Situationen zur Seite steht. Immer wieder kommen Bilder aus gemeinsamen Zeiten, immer wieder kommt dieser Schmerz hoch, der in der linken Brusthälfte seine Entfaltung findet und nicht enden will.

Egal ob ich krank bin oder nicht. Nie. Wenn ich krank bin und es nicht merke oder einschätzen kann, was ich mit meinem Verhalten anrichte, dann sehe ich spätestens, wenn mein Verhalten beim Partner Schmerz auslöst und dann höre ich auf damit. Sofern der Partner nicht verantwortlich ist für das, was dem pg Menschen passiert ist, gibt es m.E. keine Entschuldigung für so eine seelische Zerstörungswut. Selbst wenn es dir Krankheit ist, die den pg Menschen so handeln lässt....... dieser pg Mensch merkt - zumindest war es in meinem Fall so - , dass sein Verhalten Schaden anrichtet.  Vielleicht ist deshalb die Wut so groß...



Liebe sollte nur einmal weh tun, und zwar wenn der Pfeil ins Herz trifft, danach nie wieder

(aus einem Kinderbuch)




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